Behauptungen und Tatsachen: Israels Wurzeln
Behauptung
"Die
Juden haben kein Anrecht auf das Land, das sie Israel nennen."
"Palästina war schon immer ein arabisches Land."
"Die Balfour-Erklärung gab den Juden nicht das
Recht auf eine jüdische Heimstätte in Palästina."
"Die angestammte Stellung" der Araber in
Palästina wurde durch die Ansiedlung der Juden in Frage gestellt."
"Zionismus ist Rassismus."
"Die Zionisten hätten sich auch ein anderes Land
als Palästina aussuchen können."
"Herzl selbst schlug als als Alternative für
Palästina die Gründung eines Jüdischen Staates in Uganda
vor."
"Die Araber lehnten die Balfour-Erklärung geschlossen
ab. Sie sahen in ihr einen Verrat an ihren angestammten Rechten."
"Die Zionisten bemühten sich nicht im Geringsten
um einen Kompromiss mit den Arabern."
"Die Zionisten waren das kolonialistische Werkzeug
des westlichen Imperialismus."
"Die Briten versprachen den Arabern in der Hussein-MacMahon-Korrespondenz
die Unabhängigkeit in Palästina."
"Die Araber kämpften im Ersten und Zweiten Weltkrieg
für die Freiheit."
Behauptung
"Die Juden haben kein Anrecht auf das Land, das sie Israel nennen."
Tatsache
Ein allgemeines Missverständnis lautet, dass die Juden, die nach
der Zerstörung des Zweiten Tempels in Jerusalem im Jahr 70 n. Chr.
von den Römern vertrieben und in die Diaspora gedrängt worden
waren, nach 1800 Jahren plötzlich wieder nach Palästina zurückkehrten
und Anspruch auf ihr Land erhoben. In Wahrheit hat das jüdische
Volk die Bindung an seine historische Heimat über 3700 Jahre hinweg
bewahrt. Zu dieser Bindung gehört die Nationalsprache und eine
eigenständige Kultur.
Das jüdische Volk gründet seinen Anspruch
auf das Land Israel auf mindestens vier Voraussetzungen:
· Gott hat das Land dem Patriarchen Abraham verheißen.
· Das jüdische Volk hat dieses Land besiedelt und zur Blüte
gebracht.
· Die internationale Gemeinschaft hat dem jüdischen Volk
in Palästina politische Souveränität zugesichert.
· Das Territorium wurde in mehreren Verteidigungskriegen erobert.
Auch nach der Zerstörung des Zweiten Tempels in Jerusalem und dem
Beginn des Exils gab es ein - häufig sogar blühendes - jüdisches
Leben in Palästina. In Jerusalem und Tiberias wurden im neunten
Jahrhundert große jüdische Gemeinden gegründet. Im elften
Jahrhundert kam es zur Bildung jüdischer Gemeinden in den Städten
Rafah, Gaza, Aschkelon, Jaffa und Caesarea.
Im zwölften Jahrhundert fielen viele Juden den
Kreuzfahrern zum Opfer, doch schon in den beiden folgenden Jahrhunderten
wanderten Rabbis und jüdische Pilger ein, und die Zahl der Juden
nahm wieder zu. Berühmte Rabbis gründeten in den folgenden
dreihundert Jahren in Safed, Jerusalem und an anderen Orten jüdische
Gemeinden. Anfang des 19. Jahrhunderts, noch bevor die moderne zionistische
Bewegung ins Leben gerufen wurde, lebten über 10000 Juden im heutigen
Israel.1 Die 78 Jahre währende Geburt der Bildung einer
Nation, gerechnet von 1870 an, gipfelte schließlich in der Neugründung
des jüdischen Staates.
Israels internationale Geburtsurkunde wurde
besiegelt durch die Verheißung der Bibel; durch die ununterbrochene
Besiedelung des Landes durch Juden seit der Zeit Josuas; durch die Balfour-Erklärung
von 1917; durch das Völkerbundmandat, in dessen Präambel die
Balfour-Erklärung aufgenommen wurde; durch die Teilung Palästinas
durch die UNO im Jahr 1947; durch die Aufnahme Israels in die Vereinten
Nationen im Jahr 1949; durch die Anerkennung Israels durch die meisten
anderen Staaten; und vor allem durch das funktionierende Gemeinwesen,
das die Bevölkerung Israels in Jahrzehnten eines blühenden,
dynamischen nationalen Lebens schuf.
"Man erweist Israel keinen
Dienst, wenn man ihm ein Existenzrecht zugesteht."
"Israels Existenzrecht ist wie das Existenzrecht der Vereinigten
Staaten, Saudi-Arabiens und 152 anderer Staaten ein Axiom und unantastbar.
Die Legitimität Israels ist nicht aufgehoben, solange ihre Anerkennung
noch aussteht."
"Es gibt keinen anderen Staat, er sei groß oder klein, jung
oder alt, der die Anerkennung seines Existenzrechts als
besondere Gunst ansehen oder zur Debatte stellen würde."
Abba Eban 2
Behauptung
"Palästina war schon immer ein arabisches Land."
Tatsache
Der Begriff "Palästina" leitet sich
vermutlich von den Philistern her, einem Volk von den ägäischen
Inseln, das sich im zwölften Jahrhundert v. Chr. an der Küstenebene
des Mittelmeers, im heutigen Israel und dem Gazastreifen, niederließ.
Im zweiten Jahrhundert n. Chr., nach der Unterdrückung des jüdischen
Aufstands, gebrauchten die Römer erstmals die Bezeichnung Palästina
für Judäa (den südlichen Teil der heutigen Westbank)
in dem Bestreben, die Identifikation der Juden mit dem Land Israel abzuschwächen.
Das arabische Wort Falastin ist von diesem lateinischen Namen abgeleitet.3
Die Zwölf Stämme Israels bildeten um 1000
v. Chr. die erste konstitutionelle Monarchie in Palästina. Der
zweite König, David, machte Jerusalem zur Hauptstadt des Volkes.
Obwohl Palästina schließlich in zwei Reiche geteilt wurde,
währte die jüdische Unabhängigkeit im Land immerhin 212
Jahre. Das ist fast so lange wie die Unabhängigkeit der Vereinigten
Staaten von Amerika.4
Im Jahr 1882, bei der ersten größeren Einwanderungswelle
von Juden nach Palästina, lebten in Palästina weniger als
250000 Araber, die sich in der Mehrheit ebenfalls erst vor wenigen Jahrzehnten
dort angesiedelt hatten. "Die große Mehrheit der arabischen
Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten war vergleichsweise Neuankömmlinge
- neu Zugewanderte oder Nachkommen von Einwanderern, die in den letzten
siebzig Jahren nach Palästina gekommen waren."5
Palästina war zu keiner Zeit ein ausschließlich arabisches
Land, auch wenn das Arabische seit dem siebten Jahrhundert, unter der
arabischen Herrschaft, Umgangssprache war. Es gab niemals einen unabhängigen
arabischen oder palästinensischen Staat in Palästina. Als
sich Professor Philip Hitti, der bekannte arabisch-amerikanische Historiker
von der Universität Princeton, im Jahr 1946 vor dem angloamerikanischen
Komitee gegen die Teilung Palästinas aussprach, sagte er: "So
etwas wie Palästina hat es in der Geschichte nie gegeben."6 Im Koran wird Palästina weder erwähnt noch an irgendeiner
Stelle als "das heilige Land" (al-Arad al-Muqaddash) bezeichnet.7
Vor der Teilung waren die in Palästina ansässigen
Araber offenbar nicht der Ansicht, dass sie eine eigene Identität
hätten. Als im Februar 1919 in Jerusalem der erste Kongress der
muslimisch-christlichen Vereinigungen tagte, um Delegierte aus Palästina
für die Pariser Friedenskonferenz zu wählen, wurde folgende
Resolution angenommen:
"Wir betrachten Palästina als Teil des arabischen Syrien,
von dem es zu keiner Zeit getrennt war. Wir sind durch nationale, religiöse,
sprachliche, natürliche, ökonomische und geografische Bande
mit Syrien verbunden." 8
1937 äußerte Auni Bey Abdul-Hadi, ein führender
Vertreter der arabischen Seite, gegenüber der Peel-Kommission,
die die Teilung Palästinas vorgeschlagen hatte: "Es gibt kein
solches Land [wie Palästina]! Palästina ist ein
Begriff, den die Zionisten erfunden haben! Es gibt kein Palästina
in der Bibel. Unser Land war jahrhundertelang ein Teil von Syrien."9
Der Abgeordnete des Obersten Arabischen Komitees der
Vereinten Nationen sagte im Mai 1947 vor der Vollversammlung, dass "Palästina
Teil der Provinz Syrien" sei und dass "die in Palästina
ansässigen Araber in politischer Hinsicht nicht in dem Sinn unabhängig
waren, dass sie ein eigenständiges politisches Gebilde darstellten."
Wenige Jahre später äußerte Ahmed Shuqeiri, der spätere
Vorsitzende der PLO, vor dem Sicherheitsrat: "Jeder weiß,
dass Palästina nichts anderes ist als das südliche Syrien."10
Der arabisch-palästinensische Nationalismus ist weitgehend ein
Phänomen der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und stellte vor dem
Sechs-Tage-Krieg von 1967 und der Eroberung der Westbank durch die Israelis
keine ernst zu nehmende politische Kraft dar.
Behauptung
"Die Balfour-Erklärung gab den Juden nicht das Recht auf eine
jüdische Heimstätte in
Palästina."
Tatsache
Im Jahr 1917 veröffentlichten die Briten die Balfour-Erklärung.
Sie hatte folgenden Wortlaut:
"Seiner Majestät Regierung betrachtet die Schaffung einer
nationalen Heimstätte in Palästina für das jüdische
Volk mit Wohlwollen und wird die größten Anstrengungen machen,
um die Erreichung dieses Zieles zu erleichtern, wobei klar verstanden
wird, dass nichts getan werden soll, was die bürgerlichen und religiösen
Rechte bestehender nichtjüdischer Gemeinschaften in Palästina
oder die Rechte und die politische Stellung der Juden in irgendeinem
anderen Lande beeinträchtigen könnte."11
Nach Angabe der Peel-Kommission, die von der britischen Regierung eingesetzt
wurde, um die Ursachen des arabischen Aufstands von 1936 zu klären,
"umfasste das Gebiet, auf dem die nationale Heimstätte für
das jüdische Volk geschaffen werden sollte, zur Zeit der Balfour-Erklärung
das gesamte historische Palästina einschließlich Transjordaniens".12
Der Zweck des Mandats über Palästina war, die Balfour-Erklärung
zu verwirklichen. Darin war ausdrücklich von der "historischen
Verknüpfung des jüdischen Volkes mit Palästina"
und von der moralischen Berechtigung der "Wiedererrichtung seiner
nationalen Heimstätten in diesem Land" die Rede. In dem Begriff
"Wiedererrichtung" steckt die Anerkennung der Tatsache, dass
Palästina schon zu einem früheren Zeitpunkt die Heimat der
Juden war. Darüber hinaus wurden die Briten aufgefordert, "die
größten Anstrengungen (zu) machen, um" die Einwanderung
der Juden "zu erleichtern", ihre Niederlassung im Land zu
fördern und die nationale Heimstätte der Juden zu "sichern".
Das Wort "arabisch" taucht an keiner Stelle des Mandatsauftrags
auf.13
Das Mandat wurde am 24. Juli 1922 von zweiundfünfzig Regierungen
des Völkerbundes formal anerkannt.
Behauptung
"Die angestammte Stellung der Araber in Palästina
wurde durch die Ansiedlung der Juden infrage gestellt."
Tatsache
Palästina war viele Jahrhunderte lang ein dünn besiedeltes,
kaum kultiviertes, weitgehend sich selbst überlassenes Terrain,
bestehend aus erodiertem Bergland, Sandwüste und malariaverseuchten
Sümpfen. Noch 1880 berichtete der amerikanische Konsul in Jerusalem,
dass sich der historische Niedergang des Landes fortsetze. "Die
Bevölkerung und der Wohlstand Palästinas sind in den letzten
vierzig Jahren nicht gewachsen", konstatierte er.14
Im Bericht für die Königliche Palästina-Kommission
wird eine Beschreibung der Küstenebene von 1913 zitiert:
"Die Straße von Gaza nach Norden bestand in einer Art Trampelpfad,
der allenfalls im Sommer und auch dann nur für Kamele und Karren
passierbar war ... bis [zu dem jüdischen Dorf] Yabna [Yavne] waren
nirgends Orangen- und Obsthaine oder Weinberge zu sehen ... Die Häuser
bestanden aus Lehm. Sie waren fensterlos ... Es gab nur einfache Holzpflüge
... Die Ernteerträge waren außerordentlich gering ... Die
Hygieneverhältnisse im Dorf waren unaussprechlich. Es gab keine
Schulen ... Der westliche Teil, der sich zum Meer hin erstreckt, war
sozusagen Wüste ... Hier lagen kaum Dörfer, und wenn, wohnten
nur noch wenige Menschen dort. Allenthalben stieß man auf die
Überreste früherer Dörfer, die wegen der allgegenwärtigen
Malaria von ihren Einwohnern verlassen worden waren."15
Lewis French, der britische Leiter der Abteilung für
Entwicklung, schrieb über Palästina:
"Wir stießen dort auf Fellachen, die in Lehmhütten hausten
und fast ausnahmslos schwer an Malaria litten ... Weite Gebiete waren
unkultiviert ... Die Fellachen, sofern nicht selbst Viehdiebe, waren
stets nur allzu gern bereit, diesen und anderen Kriminellen Zuflucht
zu gewähren. Die einzelnen Parzellen wechselten jährlich den
Besitzer. So etwas wie öffentliche Sicherheit war ein Fremdwort,
und die Fellachen wurden immer wieder Opfer von Plünderung und
Erpressung durch ihre Nachbarn, die Beduinen."16
Überraschenderweise waren viele Leute, die dem Zionismus ablehnend
gegenüberstanden, dennoch der Überzeugung, dass die Juden
die Lebensbedingungen der arabischen Bevölkerung Palästinas
verbessern würden. Dawood Barakat zum Beispiel, der Herausgeber
der ägyptischen Zeitung Al-Ahram, schrieb: "Ein Bündnis
zwischen den Zionisten und den Arabern ist unverzichtbar, weil ein Streit
um Überzeugungen hier nur von Übel sein kann. Das Land braucht
die Zionisten: Das Geld, das sie mitbringen, ihre Kenntnisse und ihre
Erfahrung und der ihnen eigene Fleiß werden zweifellos zum Aufblühen
des Landes beitragen." 17
Selbst ein führender arabischer Nationalist war der Ansicht, dass
die Rückkehr der Juden in ihre Heimat dem Land eine neue Blüte
bescheren würde. Großscherif Hussein, der
Hüter der heiligen islamischen Stätten in
Arabien, sagte:
"Die Ressourcen des Landes sind noch völlig unberührt;
ihre Ausbeutung und Entwicklung wird den jüdischen Immigranten
ein Hauptanliegen sein. Zu den überraschendsten Beobachtungen in
jüngerer Zeit gehört die Tatsache, dass die Palästinenser
ihr Land häufig verlassen und dass es sie über die Meere in
alle Himmelsrichtungen zieht. Der Heimatboden vermochte sie nicht zu
halten, auch wenn ihre Vorfahren seit tausend Jahren hier lebten. Umgekehrt
haben wir gesehen, wie Juden aus aller Herren Länder, aus Russland,
Deutschland, Österreich, Spanien und Amerika, nach Palästina
strömten. Die Ursache für dieses Phänomen kann dem klar
Denkenden nicht verborgen bleiben. Er weiß, dass dieses Land für
seine ursprünglichen Söhne (abna'ihilasliyin), ungeachtet
aller Unterschiede, die zwischen ihnen herrschen mögen, die heilige
und geliebte Heimat bleibt. Die Rückkehr der Exilanten (Alijah)
in ihr Heimatland wird auf den Feldern, in den Fabriken, in Handel und
Gewerbe und in allen anderen Bereichen, in denen Mühe und Arbeit
gefordert sind, in materieller wie in geistiger Hinsicht zum Anschauungsunterricht
für ihre Brüder geraten."18
Wie Hussein vorausgesehen hatte, wuchs die Bevölkerung
Palästinas nach den großen jüdischen Einwanderungswellen
erstmals wieder an, und es kam zu einem allgemeinen Aufschwung im Land.
Mark Twain, der Palästina im Jahr 1867 besuchte, beschrieb das
Land als "ein trostloses Gebiet, dessen Boden recht fruchtbar,
aber gänzlich dem Unkraut überlassen ist - eine schweigende,
traurige Weite ... Hier herrscht eine Trostlosigkeit, die nicht einmal
die Vorstellungskraft mit dem Gepränge von Leben und Handlung schmücken
kann ... Wir sahen auf der ganzen Strecke kein einziges menschliches
Wesen."19
Behauptung
"Zionismus ist Rassismus."
Tatsache
1975 erließ die UNO-Vollversammlung eine Resolution, in der der
Zionismus als eine Form von Rassismus geächtet wurde. In seiner
beherzten Entgegnung auf diese Resolution wies Israels Vertreter bei
den Vereinten Nationen, Chaim Herzog, darauf hin, welche Ironie darin
lag, dass diese Aussage genau 37 Jahre nach der Reichskristallnacht
gemacht wurde.
Der Zionismus ist die nationale Befreiungsbewegung
des jüdischen Volkes; er vertritt die Auffassung, dass die Juden
wie jedes andere Volk ein Anrecht auf eine Heimat haben.
Die Geschichte hat gezeigt, wie dringend die Juden die Sicherheit einer
solchen nationalen Heimat brauchen. Der Zionismus basiert auf der Anerkennung
der Tatsache, dass das Judentum durch eine gemeinsame Herkunft und eine
gemeinsame Religion, Kultur und Geschichte definiert ist.
Die Verwirklichung des zionistischen Traums wird sichtbar
an fast fünf Millionen Juden aus über hundert Ländern,
die heute Bürger Israels sind. Darüber hinaus gehören
der israelischen Bevölkerung annähernd eine Million muslimische
und christliche Araber, Drusen, Bahais, Tscherkessen und Mitglieder
anderer ethnischer Gruppen an. Die Anwesenheit Tausender dunkelhäutiger
Juden aus Äthiopien, dem Jemen und Indien in Israel ist die beste
Widerlegung jeglicher Verleumdung des Zionismus. Im Rahmen mehrerer
historischer Luftbrücken unter den Namen "Moses" (1984),
"Josua" (1985) und "Salomo" (1991) befreite Israel
fast 42000 Mitglieder der äthiopischen jüdischen Gemeinde.
Schon immer haben viele Christen die Ziele und Ideale des Zionismus
unterstützt. Israels offener und demokratischer Charakter und der
gewissenhafte Schutz der religiösen und politischen Rechte von
Christen und Muslimen widersprechen dem oft gehörten Vorwurf der
Exklusivität.
Nach der Bekanntgabe der "Operation Moses"
schrieb William Safire: "... zum ersten Mal in der Geschichte werden
Tausende von Schwarzen nicht in Ketten, sondern in Würde, nicht
als Sklaven, sondern als Bürger in ein anderes Land gebracht".20
Im Gegensatz dazu definierten die arabischen Staaten Bürgerschaft
streng nach Volkszugehörigkeit. In vielen arabischen Ländern,
vor allem in Algerien, Saudi-Arabien und Kuwait ist es so gut wie unmöglich,
die Staatsbürgerschaft zu erhalten. Mehrere arabische Staaten haben
Gesetze, die die Einbürgerung ausländischer Araber erleichtern
- jedoch mit der ausdrücklichen Ausnahme von Palästinensern.
Jordanien hingegen erließ im Jahr 1954 sein eigenes "Rückkehrgesetz"
und gestattete darin die Einbürgerung aller ehemaligen Einwohner
Palästinas, mit Ausnahme von Juden.21
Die jüdische Selbstbestimmung als Einzige zu verurteilen,
ist seinerseits eine Form des Rassismus. "Eine Welt, die den Juden,
welche den Verbrennungsöfen Hitlers zu entkommen versuchten, ihre
Türen verschloss, hat ganz gewiss nicht die moralische Überlegenheit,
sich darüber beschweren zu dürfen, dass Israel Juden bevorzugt",
schrieb der Bürgerrechtsanwalt Alan Dershowitz.22
Martin Luther King antwortete einmal einem Studenten,
der seiner Ablehnung des Zionismus Ausdruck gab: "Wer die Zionisten
kritisiert, meint die Juden. Ihre Äußerung ist antisemitisch."23
Die UN-Resolution von 1975 war Bestandteil des Anti-Israel-Feldzugs
des sowjetisch-arabischen Kalten Kriegs. Fast alle nicht arabischen
Befürworter der Resolution haben sich inzwischen entschuldigt und
von ihrer damaligen Haltung distanziert. Als die Generalversammlung
1991 dafür stimmte, die Resolution aufzuheben, sprachen sich nur
ein paar arabische und muslimische Staaten sowie Kuba, Nordkorea und
Vietnam dagegen aus.
Im Jahr 2001 versuchten die arabischen Staaten, die Gleichsetzung des
Zionismus mit Rassismus auf die Agenda der UN-Weltkonferenz gegen Rassismus
zu setzen, die am 31. August in Durban in Südafrika beginnen sollte.
Die Vereinigten Staaten drohten daraufhin damit, die Konferenz zu boykottieren,
wenn dieser Punkt tatsächlich auf der Tagesordnung stehen würde.
"... außerdem ist
es wichtig, die freiheitsliebenden Völker der Welt nicht darüber
im Zweifel zu lassen, dass wir nicht ruhig zusehen werden, wenn die
Welt versucht, Zionismus als Rassismus zu definieren. Das wäre
ein großes Unrecht, und der Präsident ist stolz darauf, in
dieser Sache auf der Seite Israels und der jüdischen Gemeinschaft
zu stehen. Wir möchten keinen Zweifel daran lassen, dass keine
politische Gruppierung der Welt mit internationaler Billigung rechnen
kann, wenn sie das Ziel verfolgt, Zionismus mit Rassismus gleichzusetzen."
White House Press Secretary
Ari Fleisher 24
Behauptung
"Die Zionisten hätten sich auch ein anderes Land als Palästina
aussuchen können."
Tatsache
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts führte das Aufflammen des religiösen
und rassistischen Antisemitismus zu einer Reihe von Pogromen in Russland
und Osteuropa, die sämtliche Versprechen von Gleichheit und Toleranz
Lügen straften. In ihrer Folge kam es in ganz Europa zu einer Welle
der jüdischen Immigration nach Palästina.
Zur gleichen Zeit gab es eine Einwanderungswelle von Juden aus dem Jemen,
Marokko, dem Irak und der Türkei nach Palästina. Diese Menschen
wussten nichts von den europäischen Pogromen und Theodor Herzls
politischem Zionismus; sie waren getrieben von dem jahrhundertealten
Traum der "Rückkehr nach Zion" und von der Furcht vor
Intoleranz. Als sie hörten, dass die Tore Palästinas geöffnet
waren, nahmen sie die mühselige Reise auf sich und zogen ins "Land
Israel."
Das zionistische Ideal der Rückkehr nach Israel hat uralte religiöse
Wurzeln. Viele jüdische Gebete handeln von Jerusalem, Zion und
dem Land Israel. Die eindringliche Aufforderung, Jerusalem, die Stätte
des Tempels, niemals zu vergessen, ist eines der wichtigsten Dogmen
des Judentums. Die hebräische Sprache, die Thora, die talmudischen
Gesetze, der jüdische Kalender und die jüdischen Festtage
und Feiern haben alle ihren Ursprung in Israel und den Jahreszeiten
und Lebensbedingungen dieses Landes. Die Juden beten nach Jerusalem
gerichtet und sprechen bei jedem Passahfest die Worte "nächstes
Jahr in Jerusalem". Die jüdische Religion, Kultur und Geschichte
sind ein Zeugnis dafür, dass ein jüdisches Gemeinwesen nur
im Land Israel errichtet werden kann.
Im Jahr 1897 wurde die zionistische Bewegung ins Leben gerufen. Sie
forderte die Schaffung einer nationalen jüdischen Heimstätte
in Palästina, wo die Juden Zuflucht und Selbstbestimmung finden
und für die Erneuerung ihrer Zivilisation und Kultur arbeiten konnten.
Behauptung
"Herzl selbst schlug als Alternative für Palästina
die Gründung eines Jüdischen Staates in Uganda vor."
Tatsache
Theodor Herzl suchte bei den Großmächten
Unterstützung für die Schaffung einer jüdischen Heimstätte.
Er wandte sich an Großbritannien und traf sich mit Joseph Chamberlain,
dem britischen Kolonialminister und anderen führenden englischen
Politikern. Die Briten waren prinzipiell mit der Ansiedlung von Juden
in Ostafrika einverstanden, "unter Bedingungen, die es den Mitgliedern
ermöglichten, ihre angestammten Sitten und Bräuche zu pflegen".
Auf dem 6. Zionistenkongress in Basel am 26. August 1903 schlug Herzl
das britische Uganda-Programm als eine vorläufige Lösung für
die sich in unmittelbarer Gefahr befindenden russischen Juden vor. Herzl
betonte zwar, dass dieses Programm in keiner Weise das eigentliche Ziel
des Zionismus - die Schaffung eines jüdischen Gemeinwesens im Land
Israel - berühre, entfachte mit seinem Vorschlag aber dennoch einen
Sturm unter den Kongressteilnehmern, der um ein Haar zur Spaltung der
zionistischen Bewegung geführt hätte. Es kam zu einem Bündnis
verschiedener Gruppen, die Herzls Vorschläge, Uganda betreffend,
in der Zeit von 1903-1905 unterstützt hatten, und infolge davon
zur Gründung der Jewish Territorialist Organization (ITO). Das
Uganda-Programm wurde schließlich auf dem 7. Zionistenkongress
im Jahr 1905 abgelehnt.
Behauptung
"Die Araber lehnten die Balfour-Erklärung geschlossen ab.
Sie sahen in ihr einen Verrat an ihren angestammten Rechten."
Tatsache
Emir Faisal, der Sohn Scherif Husseins und Anführer des arabischen
Aufstands gegen die Türken, unterzeichnete auf der Pariser Friedenskonferenz
von 1919 ein Abkommen mit Chaim Weizmann und anderen führenden
Männern der zionistischen Bewegung. In diesem Abkommen wurden die
"rassische Verwandtschaft und die uralten Bande, die zwischen Arabern
und dem jüdischen Volk bestehen", anerkannt. Es schloss mit
dem Satz, dass "der sicherste Weg zur Vollendung ihrer nationalen
Bestrebungen über eine möglichst enge Zusammenarbeit in der
Entwicklung des arabischen Staates und Palästinas führt".
Im Blick auf die Umsetzung der Balfour-Erklärung wurde gefordert,
sämtliche Massnahmen zu treffen, um "eine Einwanderung von
Juden in Palästina in großem Maßstab zu ermutigen ...
und die jüdischen Einwanderer durch dichtere Besiedlung und intensive
Bodenkultivierung so schnell wie möglich im Land sesshaft zu machen." 25
Faisal hatte seine Zustimmung zur Balfour-Erklärung an die Erfüllung
der Unabhängigkeitsversprechungen geknüpft, die die Briten
ihm während des Krieges gemacht hatten. Diese Versprechungen wurden
nicht eingelöst.
Kritiker haben dem Faisal-Weizmann-Abkommen grundsätzlich keine
Aufmerksamkeit geschenkt, weil es nie in Kraft trat. Dennoch ist die
Tatsache, dass der führende Kopf der arabischen nationalistischen
Bewegung und die zionistische Seite eine Einigung erzielten, insofern
bedeutsam, als sie zeigt, dass die jüdischen und die arabischen
Bestrebungen sich nicht zwangsläufig gegenseitig ausschlossen.
Behauptung
"Die Zionisten bemühten sich nicht im Geringsten um einen
Kompromiss mit den Arabern."
Tatsache
Im Jahr 1913 räumten die Führer der zionistischen Bewegung
ein, dass es wünschenswert sei, zu einer Einigung mit den Arabern
zu gelangen. Sami Hochberg, der Eigentümer der Zeitung Le-Jeune-Turc,
der bei einem Treffen mit der von Kairo unterstützten Dezentralisationspartei
und der Beiruter anti-osmanischen Reformgesellschaft als informeller
Vertreter der Zionisten fungierte, konnte eine solche Einigung tatsächlich
herbeiführen. Die so entstandene "entente verbale" führte
zur Annahme einer Resolution, die den Juden die gleichen Rechte unter
einer dezentralisierten Regierung zusicherte. Hochberg gelang es darüber
hinaus, eine Einladung zum ersten arabischen Kongress, der im Juni 1913
in Paris stattfand, zu erhalten.
Der arabische Kongress zeigte sich überraschend
wohlwollend gegenüber den zionistischen Anliegen. Die positive
Reaktion des Kongresses auf die "entente verbale" machte Hochberg
Mut. Abd-ul-Hamid Yahrawi, der Präsident des Kongresses, fasste
die Haltung der Delegierten in folgenden Worten zusammen:
"Wir alle, Muslime wie Christen, sind den Juden wohlgesonnen. Wenn
in unseren Resolutionen von den Rechten und Verpflichtungen der Syrer
die Rede ist, sind damit immer auch die Juden mit gemeint. Sie sind
von ihrer Herkunft her unsere Brüder, und wir betrachten sie als
Syrer, die einst gezwungen wurden, das Land zu verlassen, deren Herzen
jedoch immer mit den unseren schlagen. Deshalb sind wir gewiss, dass
unsere jüdischen Brüder auf der ganzen Welt uns helfen werden,
unsere gemeinsamen Bestrebungen erfolgreich voranzutreiben und unser
gemeinsames Land materiell und moralisch zu hoher Blüte zu bringen."26
(Die Hervorhebung stammt vom Autor.)
Die von Hochberg ausgehandelte "entente verbale"
wurde durch die Entwicklungen der Kriegszeit torpediert. Der offene
arabische Widerstand gegen die Balfour-Erklärung überzeugte
die zionistische Führung von der Notwendigkeit einer verstärkten
Anstrengung für eine Einigung mit den Arabern.
Weizmanns diplomatische Bemühungen waren erfolgreich. Nassif sagte:
"In Palästina ist Raum genug für eine Million neuer Einwohner,
ohne dass dadurch die Lebenssituation der Menschen beeinträchtigt
würde, die bereits dort wohnen".27 Dr. Nimr benutzte
seine Kairoer Zeitung dazu, Informationen zu veröffentlichen, die
die in der arabischen Öffentlichkeit kursierenden Irrtümer
über die zionistischen Ziele richtig stellten.28
1921 versuchte Winston Churchill ein Treffen zwischen
Palästinensern und Zionisten zu arrangieren. Am 29. November 1921
kamen beide Seiten zusammen, wobei die Araber darauf bestanden, dass
die Balfour-Erklärung aufgehoben werden müsse.29
Weizmann war Vorsitzender einer Delegation von Zionisten, die 1921 mit
dem syrischen Nationalisten Riad al-Sulh zusammentraf. Die Zionisten
erklärten sich dabei bereit, die arabischen nationalistischen Bestrebungen
zu unterstützen, Sulh wiederum bekundete seine Bereitschaft, die
nationale jüdische Heimstätte anzuerkennen. Ein Jahr später
wurden die Gespräche fortgesetzt und es bestand berechtigte Hoffnung
auf ein Übereinkommen. Sulhs Bemühungen, die palästinensischen
Araberführer davon zu überzeugen, dass der Zionismus ein politischer
Faktor war, mit dem man zu rechnen hatte, und dass die Zionisten ernst
zu nehmende Verhandlungspartner seien, scheiterten jedoch im Mai 1923.30
Im Verlauf der nächsten 25 Jahre versuchten die Zionistenführer
inner- und außerhalb Palästinas wiederholt, mit den Arabern
zu verhandeln. Genauso haben sich die israelischen Politiker seit 1948
um Friedensverträge mit den arabischen Staaten bemüht, doch
Ägypten und Jordanien sind die einzigen Nationen, die einen solchen
Vertrag je unterzeichnet haben.
Behauptung
"Die Zionisten waren das kolonialistische Werkzeug des westlichen
Imperialismus."
Tatsache
"Kolonialismus bedeutet leben auf Kosten anderer", schrieb
Yehoshafat Harkabi. "Doch was könnte dem Kolonialismus ferner
liegen als der Idealismus der städtischen Juden, deren höchstes
Ziel es ist, Arbeiter und Bauern zu werden und von ihrer Hände
Arbeit zu leben?"31
Angesichts des allgegenwärtigen Widerstands gegen ihre Sache kamen
die Zionisten ohnehin wohl kaum als imperialistisches Werkzeug in Frage,
wie der britische Geschichtswissenschaftler Paul Johnson bemerkte. "Überall
im Westen, in den Außenministerien, den Verteidigungsministerien
und in der Wirtschaft lehnte man den Zionismus ab."32
Auch Emir Faisal sah die zionistische Bewegung im Gegenteil
als Gefährtin der arabischen nationalistischen Bewegung im gemeinsamen
Kampf gegen den Imperialismus, wie er am 3. März 1919 in einem
Brief an den Juraprofessor und späteren Richter am Bundesgerichtshof
Felix Frankfurter schrieb. Einen Tag zuvor hatte Chaim Weizmann das
Anliegen des Zionismus auf der Pariser Friedenskonferenz vorgetragen.
In Faisals Brief heißt es:
"Die Araber, insbesondere die Gebildeten unter uns, sehen die zionistische
Bewegung mit größter Sympathie ... Wir heißen die Juden
von Herzen willkommen ... Wir arbeiten zusammen für einen besseren,
erneuerten Nahen Osten. Unsere Bewegungen ergänzen einander. Die
jüdische Bewegung ist nationalistisch, nicht imperialistisch, und
in Syrien ist Raum für uns beide. Ja, ich bin sogar der Ansicht,
dass keiner von uns ohne den anderen wirklich Erfolg haben kann." 33
(Die Hervorhebung stammt vom Autor.)
"Unsere Siedler kamen nicht
hierher wie die Kolonisten aus dem Okzident, die ihre Arbeit von den
Einheimischen tun lassen; sie haben sich selbst vor den Pflug gespannt
und ihre Kraft und ihr Blut gegeben, um das Land fruchtbar zu machen.
Doch diese Fruchtbarkeit soll nicht nur uns selbst zugute kommen. Die
jüdischen Siedler haben angefangen, ihre Brüder, die arabischen
Bauern, zu lehren, wie sie das Land intensiver bestellen können;
und wir wollen sie weiterhin lehren: zusammen mit ihnen wollen wir das
Land kultivieren - ihm dienen, wie es im Hebräischen
heißt. Je fruchtbarer dieser Boden wird, desto mehr Raum wird
es für uns und für sie geben. Wir wollen sie nicht enteignen:
Wir wollen mit ihnen zusammenleben. Wir wollen sie nicht beherrschen,
wir wollen mit ihnen zusammen dienen ..."
Martin Buber 34
Behauptung
"Die Briten versprachen den Arabern im Hussein-MacMahon-Briefwechsel
Unabhängigkeit in Palästina."
Tatsache
Die zentrale Gestalt in der arabischen nationalistischen Bewegung zur
Zeit des Ersten Weltkriegs war Hussein ibn'Ali, den das Türkische
Komitee für Einheit und Fortschritt im Jahr 1908 zum Großscherifen
ernannt hatte. Als Scherif trug Hussein die Verantwortung für die
heiligen Stätten des Islam im Hedschas und galt folglich als einer
der geistigen Führer der Muslime.
Im Juli 1915 informierte Hussein Sir Henry MacMahon, den britischen
Hochkommissar in Ägypten in einem Schreiben über die Bedingungen
einer arabischen Teilnahme am Krieg gegen die Türken.
In dem darauf folgenden Briefwechsel zwischen Hussein
und MacMahon ging es um die Gebiete, die England den Arabern überlassen
wollte. Bemerkenswerterweise ist im Hussein-MacMahon-Briefwechsel an
keiner Stelle von Palästina die Rede. Die Briten behaupteten später,
dies sei ganz bewusst geschehen, und rechtfertigten damit ihre Weigerung,
den Arabern in Palästina nach dem Krieg Unabhängigkeit zu
gewähren.35 MacMahon selbst erklärte:
"Ich halte es für meine Pflicht, darauf hinzuweisen, und tue
dies hiermit ausdrücklich und mit allem Nachdruck, dass ich bei
meiner Zusage an König Hussein nie die Absicht hatte, Palästina
mit in das Gebiet aufzunehmen, in dem den Arabern die Unabhängigkeit
zugesichert wurde. Zudem hatte ich zum damaligen Zeitpunkt allen Grund
zu glauben, dass König Hussein die Tatsache, dass Palästina
in meiner Zusage nicht mit einbegriffen war, durchaus verstanden hatte." 36
Nichtsdestoweniger sind die palästinensischen Araber damals wie
heute der Überzeugung, dass ihnen im bewussten Briefwechsel die
Unabhängigkeit zugesagt wurde.
Behauptung
"Die Araber kämpften im Ersten und Zweiten Weltkrieg für
die Freiheit."
Tatsache
Im Gegensatz zu der romantischen Vorstellung jener Zeit kämpften
die meisten Araber im Ersten Weltkrieg nicht auf der Seite der Alliierten
gegen die Türkei. Der britische Premierminister David Lloyd George
merkte an, dass die meisten Araber für ihre türkischen Oberherren
kämpften. Die Anhänger Faisals in Arabien waren die einzige
Ausnahme.
Im Zweiten Weltkrieg traten die Araber erst sehr spät in den Krieg
gegen Hitler ein. 1939 schloss sich nur Transjordanien den Briten an.
Der Irak wurde 1941 von einer nazifreundlichen Regierung übernommen
und trat dem Bündnis der Achsenmächte bei. Die meisten arabischen
Staaten verhielten sich abwartend, wer als Gewinner aus diesem Krieg
hervorgehen würde. Sie behielten ihre Zaungastrolle bis 1945 bei,
als das Schicksal Deutschlands besiegelt war. Als eine Parteinahme unumgänglich
wurde, um als Mitglied für die sich bildenden Vereinten Nationen
in Frage zu kommen, erklärten die Araber Deutschland endlich im
Jahr 1945 mit gehöriger Verspätung den Krieg: Ägypten
am 25. Februar, Syrien am 27. Februar, der Libanon am 28. Februar und
Saudi-Arabien am 2. März. Im Gegensatz dazu kämpften 30000
palästinensische Juden gegen Nazideutschland.
1 Dan Bahat (Hrsg.): Twenty Centuries of Jewish Life
in the Holy Land, Jerusalem: The Israel Economist, 1976, S. 61-63.
2 New York Times, 15. November 1981.
3 Yehoschua Porath: The Emergence of the Palestinian-Arab National Movement,
1918-1929; London: Frank Cass, 1974, S. 4.
4 Max Dimont: Jews, God and History; NY: Signet, 1962, S. 49-53.
5 Carl Voss: The Palestine Problem Today, Israel and Its Neighbors;
MA: Beacon Press, 1953, S. 13.
6 Jerusalem Post, 2. November 1991.
7 Die Belegstelle im Koran lautet: "O mein Volk, betretet das Heilige
Land, das Allah für euch bestimmt hat, und kehret nicht den Rücken,
denn dann werdet ihr als Verlorene umkehren." (5,22). S. Porath
(74), S. 2 und 6n auf S. 311.
8 Yehoschua Porath, Palestinian Arab National Movement: From Riots to
Rebellion: 1929-1939, Bd. 2; London: Frank Cass and Co., Ltd., 1977,
S. 81-82.
9 Jerusalem Post, 2. November 1991.
10 Avner Yaniv, PLO; Jerusalem: Israel Universities Study Group of Middle
Eastern Affairs, August 1974, S. 5.
11 Ingomar Reinartz (Hrsg.): Konflikt in Nahost; Leverkusen: Heggen-Verlag
1983, S. 27.
12 Ben Halpern: The Idea of a Jewish State; MA: Harvard University Press,
1969, S. 201.
13 Howard Sachar: A History of Israel: From the Rise of Zionism to Our
Time; NY: Alfred A. Knopf, 1979, S. 129. Der deutsche Text stammt aus:
Ingomar Reinartz (Hrsg.): Konflikt in Nahost; Leverkusen: Heggen-Verlag
1983, S. 30.
14 Halpern, S. 108.
15 Bericht der Königlichen Palästina-Kommission, S. 233.
16 Bericht der Königlichen Palästina-Kommission, S. 259-260.
17 Neville Mandel, "Attempts at an Arab-Zionist Entente: 1913-1914",
Middle Eastern Studies, April 1965, S. 243.
18 Al-Qibla (23. März 1918), zitiert in Samuel Katz: Battleground-Fact
and Fantasy in Palestine; NY: Bantam Book, 1977, S. 128.
19 Mark Twain: Die Arglosen im Ausland, Zürich: Diogenes 1990.
20 New York Times, 7. Januar 1985.
21 Jordanian Nationality Law, Artikel 3 (3) des Gesetzes Nr. 6 of von
1954, Official Gazette No. 1171, 16. Februar 1954.
22 Alan Dershowitz: Chutzpah; MA: Little, Brown and Company, 1991, S.
241.
23 Seymour Martin Lipset: "The Socialism of Fools - The Left, the
Jews and Israel", Encounter, Dezember 1969, S. 24.
24 Kommunikee des Weißen Hauses über die Androhung der Vereinigten
Staaten, die Rassismuskonferenz der Vereinten Nationen zu boykottieren
(27. Juli 2001).
25 Chaim Weizmann: Trial and Error; NY: Schocken Books, 1966, S. 246-247;
Howard Sachar: A History of Israel: From the Rise of Zionism to Our
Time; NY: Alfred A. Knopf, 1979, S. 121. Dt. Text aus: Friedrich Schreiber:
Kampf um Palästina; München: Langen Müller 1992, S. 79.
26 Aharon Cohen: Israel and the Arab World; NY: Funk und Wagnalls, 1970,
S. 97.
27 Jon Kimche: There Could Have Been Peace: The Untold Story of Why
We Failed With Palestine and Again With Israel; England: Dial Press,
1973, S. 136-137.
28 Aharon Cohen: Israel and the Arab World; NY: Funk und Wagnalls, 1970,
S. 71-73.
29 Yehoshua Porath: The Emergence of the Palestinian-Arab National Movement,
1918-1929; London: Frank Cass, 1974, S. 65-67.
30 Yehoshua Porath: The Emergence of the Palestinian-Arab National Movement,
1918-1929; London: Frank Cass, 1974, S. 112-114.
31 Yehoshafat Harkabi: Palestinians and Israel; Jerusalem: Keter 1974,
S. 6.
32 Paul Johnson: Modern Times: The World from the Twenties to the Nineties,
NY: Harper & Row 1983, S. 485.
33 Samuel Katz: Battleground-Fact and Fantasy in Palestine; NY: Bantam
Books 1977, S. 55.
34 Aus einem offenen Brief von Martin Buber an Mahatma Gandhi im Jahr
1939, zitiert in Arthur Hertzberg: The Zionist Idea; PA: Jewish Publications
Society 1997, S. 314.
35 George Kick: A Short History of the Middle East; NY: Frederick Präeger
Publishers 1964, S. 314.
36 London Times, 23. Juli 1937.
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