Behauptungen
"Die
Bedrohung durch Israel und die Rücknahme des Angebots der Amerikaner,
den Assuan-Damm zu bauen, bestimmte Ägypten 1955, sich wegen Waffenlieferungen
an die Sowjetunion zu wenden. Damit begann das Wettrüsten im Nahen
Osten."
"Die arabischen Staaten mussten mit einem von den
Israelis angeführten Wettrüsten Schritt halten."
"Israel ist seinen arabischen Nachbarn auf militärischem Gebiet
in allen Bereichen überlegen und kann diese Überlegenheit
auch ohne Hilfe von außen aufrecht erhalten."
"Nach der Niederlage des Irak im Golfkrieg wird Israel
es in einem künftigen Konflikt nur noch mit Syrien zu tun haben.
Alle anderen arabischen Staaten stellen in dieser Hinsicht keine Bedrohung
für das Land dar."
"Durch den Verkauf amerikanischer Waffen an Saudi-Arabien sind
die Staaten am Persischen Golf im Kriegsfall nicht mehr auf die militärische
Unterstützung der USA angewiesen. Diese Waffen stellen keine Bedrohung
für Israel dar."
"Israel besitzt das Atomwaffenmonopol im Nahen Osten, kann diese
Tatsache jedoch verbergen, indem es sich weigert, den Atomwaffensperrvertrag
zu unterzeichnen."
"Eine Rüstungskontrolle im Nahen Osten ist unmöglich,
so lange Israel sich weigert, auf Nuklearwaffen zu verzichten."
Behauptung
"Die Bedrohung durch Israel und die Rücknahme des Angebots
der Amerikaner, den Assuan-Damm zu bauen, bestimmte Ägypten 1955,
sich wegen Waffenlieferungen an die Sowjetunion zu wenden. Damit begann
das Wettrüsten im Nahen Osten."
Tatsache
1955 wandte der ägyptische Präsident Nasser sich an die Sowjetunion,
weil er verärgert war, dass die Vereinigten Staaten dem Irak, Ägyptens
verhasstem Rivalen, Waffen lieferten und den Bagdad-Pakt unterstützten,
den Nasser ebenso stark ablehnte wie eine Allianz mit dem Westen.
Die ersten Waffenlieferungen aus dem Ostblock an Ägypten
erfolgten noch im selben Jahr. In der Hoffnung, sich einen Rest an Einfluss
in Ägypten bewahren und die ägyptischen Waffenkäufe einschränken
zu können, boten die Vereinigten Staaten Nasser daraufhin an, den
Assuan-Damm zu bauen. Dieser ging jedoch nicht auf die amerikanische
Friedensinitiative ein und stockte stattdessen seine Rüstungsaufträge
auf. Ägypten betrieb damals eine Politik des "Neutralismus".
Das bedeutete, dass Nasser sowohl vom Osten als auch vom Westen Hilfe
annahm, wo er konnte, sich aber gleichzeitig die Freiheit nahm, den
Westen zu attackieren, während er die sowjetischen Bemühungen,
in der arabischen und der afroasiatischen Welt Einfluss zu gewinnen,
unterstützte. Die Folge dieser Taktik und der wachsenden Feindseligkeit
Nassers gegenüber dem Westen war, dass die Vereinigten Staaten
ihr Angebot zum Bau des Dammes zurückzogen. Daraufhin verstaatlichte
Ägypten den Suezkanal.
Sofort nach Nassers Waffendeal mit den Sowjets im Jahr
1955 wandte Israel sich an die Vereinigten Staaten - nicht etwa, um
sich Waffen schenken zu lassen, sondern um sie zu kaufen. Die USA sahen
zwar ein, dass das Rüstungsgleichgewicht gewahrt bleiben musste,
verwiesen Israel jedoch an Frankreich und andere europäische Länder.
Erst 1962 waren sie bereit, ein hoch entwickeltes Waffensystem - die
HAWK-Luftabwehrrakete - an Israel zu verkaufen.
Behauptung
"Die arabischen Staaten mussten mit einem von den Israelis angeführten
Wettrüsten Schritt halten."
Tatsache
In den meisten Fällen war es genau umgekehrt. Ägypten erhielt
1955 sowjetische IL-28-Bomber, doch erst 1958 lieferte Frankreich eine
Schwadron vergleichbarer Sud- Vautour-Bomber an Israel. 1957 erwarb
Ägypten MiG-17-Kampfflugzeuge, 1959 erhielt Israel die vergleichbaren
Super Mystère. Ägypten verfügte bereits 1957 über
Unterseeboote, Israel erst 1959. Nachdem die Ägypter die MiG-21
erhalten hatten, bestellten die Israelis Dassault Mirage-III-Überschall-Abfangjäger
und Kampfbomber.
Boden-Luft-Raketen - die SA-2 - erhielt Ägypten zwei Jahre bevor
Israel HAWK-Raketen von den USA bekam. Später erklärte sich
Washington nach anfänglichem Zögern bereit, Israel Patton-Panzer
zu verkaufen.
Obwohl Ägypten die sowjetischen Waffen im Austausch
gegen Baumwolle zu Sonderpreisen erhielt, beliefen sich die Schulden
des Landes bei der UdSSR im Jahr 1977 auf etwa elf Milliarden Dollar,1 Israel musste für vergleichbare Waffen sehr viel mehr bezahlen,
dazu kamen Zinsen.
Auch nachdem sie in den Sechzigerjahren allmählich
angefangen hatten, Waffen an Israel zu verkaufen, wahrten die USA eine
Politik des Gleichgewichts, indem sie stets ähnliche Waffen an
die arabischen Staaten verkauften. 1965 zum Beispiel wurde der erste
größere Panzerverkauf an Israel durch eine gleichwertige
Lieferung an Jordanien ausgeglichen. Ein Jahr später erhielt Israel
Skyhawks, doch gleichzeitig lieferten die USA Flugzeuge an Marokko und
Libyen und andere Waffen an den Libanon, Saudi-Arabien und Tunesien.2
Erst 1968, als die Johnson-Administration Phantomjets an Israel verkaufte,
kam es zu einer Wende in der amerikanischen Waffenlieferungspolitik
zu Gunsten eines Rüstungsvorsprungs für Israel. Trotzdem hat
Amerika immer wieder hoch entwickelte Waffen (zum Beispiel F-15s, AWACS
und Stinger-Raketen) an die Feinde Israels verkauft und die militärische
Überlegenheit des Staates dadurch immer mehr gefährdet.
Behauptung
"Israel ist seinen arabischen Nachbarn auf militärischem Gebiet
in allen Bereichen überlegen und kann diese Überlegenheit
auch ohne Hilfe von außen aufrechterhalten."
Tatsache
Israels militärische Überlegenheit ist zurückgegangen,
während die arabischen und muslimischen Staaten zunehmend mehr
hoch entwickelte konventionelle und nicht konventionelle Waffen kaufen.
Die USA lassen es trotz gegenteiliger Beteuerungen zu, dass Israels
Vorsprung schwindet, ja, in manchen Fällen tragen sie durch Waffenverkäufe
an die Araber sogar selbst dazu bei.
Israels stehendes Heer ist kleiner als die Streitkräfte
Ägyptens, des Irak, Irans und Syriens. Selbst mit seinen Reservestreitkräften
ist das Land den Armeen der drei erstgenannten Staaten zahlenmäßig
unterlegen. Dazu kommt, dass Israel es im Kriegsfall wie in den früheren
Kriegen höchstwahrscheinlich mit einer feindlichen Koalition zu
tun hätte. Dann aber ist ihm praktisch jede Allianz aus eventuellen
Gegnern, was zahlenmäßige Stärke, die Anzahl der Panzer
und die Stärke ihrer Luftwaffe betrifft, überlegen.
In den Neunzigerjahren importierten die arabischen Staaten und der Irak
hoch technisierte Waffen und andere militärische Ausrüstung
im Wert von über 180 Milliarden Dollar aus westlichen Ländern
und dem Ostblock und geben auch weiterhin etwa 30 Milliarden jährlich
für ihre Rüstung aus. Zu den Ländern mit den weltweit
größten Waffenimporten gehören mehrere arabische Staaten,
die sich im Krieg mit Israel befinden: Irak, Syrien, Saudi-Arabien und
Libyen. Israel gibt etwa neun Millarden Dollar für seine Verteidigung
aus, Saudi-Arabien allein über 20 Milliarden.3
Diese massive Aufrüstung bedroht nicht nur Israels
Sicherheit, sondern zwingt den Staat auch, ein Sechstel seines Bruttosozialprodukts
in die Rüstung zu stecken. Und das genügt im Grunde noch nicht
einmal, denn finanzielle Engpässe haben Israel gezwungen, entscheidende
Kürzungen im Verteidigungshaushalt vorzunehmen. Die ausländischen
Waffenlieferungen an arabische Staaten haben Israels Kosten für
die Aufrechterhaltung seiner eigenen Verteidigung beträchtlich
erhöht und den Druck auf die israelische Wirtschaft verstärkt.
Behauptung
"Nach der Niederlage des Irak im Golfkrieg wird Israel es in einem
künftigen Konflikt nur noch mit Syrien zu tun haben. Alle anderen
arabischen Staaten stellen in dieser Hinsicht keine Bedrohung für
das Land dar."
Tatsache
Israel hat gar keine andere Wahl, als seine Verteidigung an den arabischen
Gegebenheiten zu orientieren. Die Vergangenheit hat gelehrt, dass ein
künftiger arabisch-israelischer Konflikt die Folge einer Allianz
arabischer Staaten sein wird, die sich, wenn auch nur vorübergehend,
gegen Israel verbünden. In Zeiten eines Konflikts mit Israel waren
die Araber bisher noch jedes Mal in der Lage, ihre Differenzen vorübergehend
in den Hintergrund treten zu lassen.
Syrien allerdings wäre auch im Alleingang eine ernst zu nehmende
Gefahr für Israel. Damaskus erhielt in der Golfkrise über
zwei Milliarden Dollar von den Golfstaaten. Ein Großteil davon
wurde für den Kauf neuer, moderner Waffen ausgegeben, die Hafez
Assads Streben nach "strategischer Parität" mit Israel
ein gutes Stück voranbrachten. Syrien besitzt zurzeit mehr Panzer
als Israel und fast gleich viele Kampfflugzeuge. Auch zahlenmäßig
ist seine Armee der israelischen gewachsen. Es hat Langstreckenraketen
von Nordkorea und biologische und chemische Waffen gekauft und ist theoretisch
in der Lage, einen Erstschlag gegen wichtige israelische Einrichtungen
wie Luftwaffenstützpunkte und Truppenmobilisierungzentren durchzuführen.
Auch der Irak bleibt langfristig eine Bedrohung für
die Sicherheit Israels. Saddam Hussein besitzt noch immer etwa 2400
Panzer und 300 Kampfflugzeuge. Ein Teil des chemischen Waffenarsenals,
des nuklearen Materials und der Nukleareinrichtungen und der mobilen
Raketenabschussrampen haben den Golfkrieg unbeschadet überstanden
und sind von den UN-Inspektoren nicht entdeckt worden. Im Januar 2001
berichtete ein irakischer Überläufer dem Londoner Sunday Telegraph,
dass der Irak zwei voll funktionsfähige Atombomben gekauft habe
und an der Herstellung weiterer Atombomben arbeite.4 Noch
während dieser Geschichte nachgegangen wurde, veröffentlichte
der deutsche Bundesnachrichtendienst einen Bericht, in dem es hieß,
dass der Irak innerhalb von drei Jahren eine Atombombe entwickeln kann
und an einer Langstreckenrakete arbeitet, die schon im Jahr 2005 Europa
bedrohen könnte. Der Bericht enthielt außerdem Hinweise darauf,
dass der Irak in großem Maßstab chemische Waffen herstellt
und möglicherweise die Herstellung biologischer Waffen aufgenommen
hat.5
Libyen war bis vor kurzem trotz seines ungeheuren Arsenals
sowjetischer Waffen aller Art nicht in der Lage, Israel direkt anzugreifen.
Inzwischen hat es jedoch einen Weg gefunden, seine Bomber in der Luft
aufzutanken, sodass sie Israel direkt anfliegen können. Der amerikanische
Geheimdienst entdeckte außerdem Beweise für den Bau einer
zweiten unterirdischen Fabrik für chemische Waffen neben der zurzeit
in Rabta betriebenen Einrichtung. In Rabta sollen hundert Tonnen chemischer
Kampfstoffe hergestellt worden sein. Hinzu kommt, dass der Terrorismus
in Libyen staatlich gefördert wird. So war Libyen zum Beispiel
für das Attentat auf die Pan Am 103 im Jahr 1988 verantwortlich,
bei dem über 200 Amerikaner ums Leben kamen.
Saudi-Arabien erwirbt weiterhin große Mengen
an Waffen in dem Versuch, seine Militärmacht weit über die
eigenen Verteidigungserfordernisse hinaus zu stärken. Nach dem
Golfkrieg setzte das Land die Käufe von neuesten amerikanischen
Waffen in großem Maßstab fort, obwohl der Irak, der doch
die größte Bedrohung für die Sicherheit Saudi-Arabiens
darstellte, seine Aufrüstung drastisch reduziert hatte.
Ägypten hat zwar formal Frieden mit Israel geschlossen und hält
sich an die Vereinbarungen von Camp David, hat in den letzten Jahren
aber dennoch stark aufgerüstet, vor allem im Bereich der Angriffswaffen.
Dem israelischen Militär bleibt keine Wahl, als die Aufrüstung
sorgfältig zu beobachten, falls in der Region je eine dramatische
Wendung zum Schlechteren eintreten sollte. Wenn die gegenwärtige
Regierung gestürzt wird, stehen die Aussichten für eine Fortsetzung
der stabilen Beziehungen zu Israel schlecht. Ägypten hat trotz
seines Status als amerikanischer Verbündeter Scudraketen von Nordkorea
gekauft und besitzt vermutlich auch chemische Waffen. Sein Heer, seine
Luftwaffe und seine Marine verfügen inzwischen über eine große
Bandbreite hoch entwickelter westlicher Waffen, viele davon identisch
mit Israels eigenen Waffen.
Behauptung
"Durch den Verkauf amerikanischer Waffen an Saudi-Arabien sind
die Staaten am Persischen Golf im Kriegsfall nicht mehr auf die militärische
Unterstützung der USA angewiesen. Diese Waffen stellen keine Bedrohung
für Israel dar."
Tatsache
Die saudischen Streitkräfte sind nicht in der Lage, ihr Land zu
verteidigen. Obwohl Saudi-Arabien in dem Jahrzehnt vor dem Ausbruch
des Golfkriegs für über 50 Milliarden Dollar amerikanische
Waffen und Ausrüstung gekauft hatte, stand es der irakischen Bedrohung
hilflos gegenüber.6 Wenn Saddam Hussein seinen Blitzkrieg
auf Saudi-Arabien ausgedehnt hätte, ehe die amerikanischen Streitkräfte
im August 1990 dort eintrafen, befände sich jetzt ein Großteil
der Waffen, die die Vereinigten Staaten an Riad verkauft hatten, in
irakischer Hand.
Selbst wenn in der Vergangenheit alle amerikanischen
Waffenverkäufe an die Saudis ohne Einschränkungen vom Kongress
genehmigt worden wären, ist es fraglich, ob das militärische
Kräftegleichgewicht am Boden oder der Entscheidungsprozess in Riad
anders ausgesehen hätte. Die kleine saudische Armee kann dem Angriff
einer drei oder vier Mal stärkeren Macht nicht allein standhalten.
Die Politiker führen immer wieder ins Feld, dass
die Saudis moderne Waffen brauchen, um ihr Land gegen andere Länder,
die so mächtig sind wie die ehemalige Sowjetunion, verteidigen
zu können, und behaupten, diese Waffen würden keine Gefahr
für Israel darstellen.
Die USA können der saudischen Armee jedoch nicht unbegrenzte Mengen
an Flugzeugen und Raketen überlassen, ohne die Gewissheit zu haben,
dass diese Waffen nicht gegen Israel eingesetzt werden. So kann zum
Beispiel das "Iran-Szenarium" - das heißt der Sturz
der Monarchie und die Übernahme des saudischen Arsenals durch ein
feindliches Regime - nicht ausgeschlossen werden.
In den arabisch-israelischen Kriegen der Vergangenheit
war das saudische Arsenal an modernen Waffen nicht groß genug,
als dass die Beteiligung Saudi-Arabiens an einer arabischen Koalition
gegen Israel eine ernsthafte Bedrohung dargestellt hätte. Inzwischen
könnte das Königreich jedoch wegen seiner Aufrüstung
von anderen östlichen Frontpartnern zu Offensivhandlungen gegen
Israel gedrängt werden.
"Ich wünschte, Israel
bräuchte keine hoch entwickelten Verteidigungswaffen und wäre
nicht darauf angewiesen, die stärksten Streitkräfte in diesem
Weltteil zu unterhalten. Ich wünschte, die Welt würde den
jüdischen Staat nicht zwingen, seine begrenzten finanziellen Ressourcen
ins Militär statt in die Universitäten zu investieren. Aber
das Überleben geht vor, und Israels militärische Stärke
ist entscheidend für sein Überleben. Wer glaubt, das Überleben
eines Menschen oder eines Staates würde allein durch seine moralische
Überlegenheit gesichert, der sei hiermit an das Warschauer Getto
und an die Gaskammern von Treblinka erinnert." Alan Dershowitz 7
Behauptung
"Israel besitzt das Atomwaffenmonopol im Nahen Osten, kann diese
Tatsache jedoch verbergen, indem es sich weigert, den Atomwaffensperrvertrag
zu unterzeichnen."
Tatsache
Israels Entscheidung, sich nicht durch den Atomwaffensperrvertrag binden
zu lassen, ist vor allem darin begründet, dass dieser Vertrag wenig
dazu beigetragen hat, die Ausbreitung von Atomwaffen im Nahen Osten
zu verhindern. Der Irak zum Beispiel gehört zu den Unterzeichnern
des Vertrags und war dennoch in der Lage, ohne Wissen der Internationalen
Atomenergiebehörde eine riesige Menge Nuklearmaterial zusammenzutragen.
Israel hat wiederholt die Schaffung einer atomwaffenfreien
Zone im Nahen Osten gefordert und immer wieder versichert, dass es nicht
als erster Staat Atomwaffen im Nahen Osten einführen wird. Zeitgleich
dazu haben viele Länder des Nahen Ostens versucht, eigene nicht
konventionelle Waffen zu entwickeln.
Neben dem Irak, der vermutlich die Voraussetzungen für die Herstellung
einer Atombombe besitzt, laufen auch in Algerien, Syrien und im Iran
Geheimprogramme zur Entwicklung von Atomwaffen.
Behauptung
"Eine Rüstungskontrolle im Nahen Osten ist nicht möglich,
solange Israel sich weigert, auf Nuklearwaffen zu verzichten."
Tatsache
Israels angebliche Nuklearwaffen dienen einzig und allein der Abschreckung.
Sie sind eine Art letzter Zuflucht, die das Land braucht, um seine Unterlegenheit
an konventionellen und chemischen Waffen und Raketen gegenüber
den arabischen Staaten auszugleichen. Israel hat nicht die Absicht,
seine Nachbarn mit Atomwaffen anzugreifen, wohingegen die Araber, wie
die Vergangenheit gezeigt hat, sowohl die technischen Möglichkeiten
als auch den Willen zu einem gemeinsamen Krieg gegen Israel haben. Eine
Rüstungskontrolle muss deshalb mit der Reduzierung der arabischen
Angriffswaffen beginnen. Die Vorschläge zu einer "Rüstungskontrolle"
der arabischen Staaten liefen jedoch im Grunde immer nur auf die Forderung
hinaus, dass Israel auf seine Atomwaffen verzichten solle, ohne dass
die Araber im Gegenzug dazu ebenfalls irgendwelche konkreten Verzichtsangebote
machten.
1 Adeed Dawisha und Karen Dawisha (Hrsg.): The Soviet Union in the Middle
East, Policies and Perspectives; NY: Holmes and Meier 1982, s. S. 8.11.15.
2 Mitchell Bard: The Water's Edge And Beyond; NJ: Transaction Publishers
1991, S. 194-209.
3 Übernommen von Anthony Cordesman von der Arms Control and Disarmament
Agency: World Military Expenditures and Arms Transfers; DC: GPO; Cordesman
für das Internationale Institut für Strategische Studien:
Military Balance; Shai Feldman und Yiftah Shapir (Hrsg.): The Middle
East Military Balance; Cambridge: MIT Press 2001.
4 Jerusalem Post, 29. Januar 2001.
5 Jerusalem Post, 25. Februar 2001.
6 Arms Control and Disarmament Agency; Bericht der Defense Security
Assistance Agency; World Military Expenditures and Arms Transfers.
7 Alan Dershowitz: Chutzpah; MA: Little Brown and Co. 1991, S. 249.